Sri Lanka Schutzprojekt
Das Sri Lanka Leopard Projekt unter Leitung des kanadischen Forschers Andrew M. Kittle startete im Jahr 2001.
Es begann mit der Erfassung der Leopardenpopulation auf der gesamten Insel Sri Lanka, die südlich von Indien liegt. Dafür wurden und werden Kothaufen von Leoparden gesammelt und genetisch untersucht (DNA-Analyse). Die Forscher können so ermitteln, welche Gebiete der Insel von Leoparden besiedelt werden und ob sich bereits Untergruppen (Sub-Populationen) gebildet haben. Wenn dem so ist bedeutet dies, dass zwischen einigen Populationen gar kein genetischer Austausch mehr stattfindet. Zum Beispiel weil es keine (Wald-)Korridore mehr zwischen den Lebensräumen gibt und sich die Tiere der einzelnen Populationen nicht mehr treffen und untereinander fortpflanzen können.
Mit der Erfassung der Bestände und der Lebensräume der Sri Lanka Leoparden können geeignete Schutzmaßnahmen (z.B. Aufforstung von Waldkorridoren) für die Tiere erarbeitet werden.
Des Weiteren beschäftigt sich das Projekt im zentralen Hochland mit auftretenden Konflikten zwischen Menschen und Leoparden. Vor allem in den Bereichen, wo die Teeplantagen und Dörfer an die Naturschutzgebiete grenzen, treffen Leoparden immer wieder auf Menschen und ihre Haustiere.
In diesen Gebieten sollen Kamerafallen aufgestellt und Leoparden mit Telemetrie-Halsbändern ausgestattet werden. So können die Forscher per Fotoanalyse und Radiotelemetrie verfolgen, wie sich einzelne Leoparden verhalten und wo es eventuell zu Konflikten kommt.
Das Projektteam arbeitet sehr eng mit der Bevölkerung zusammen. Fragen wie: „Wo kommt es zu Übergriffen auf Haustiere und warum?“ „Wie kann man die Haustiere vor den Leoparden schützen?“ stehen im Mittelpunkt der Arbeit.
Aufklärung der Bevölkerung mit Hilfe von Informationsmaterialen, Power Point Vorträgen oder Postern sind erste Schritte. Gemeinsam wird nach für alle Beteiligten geeigneten Lösungen bzw. vorbeugenden Maßnahmen gesucht, damit Menschen und Leoparden problemloser nebeneinander leben können.
Der weitere Abschuss von Leoparden oder das teilweise auch ungewollte Fangen und Töten der Tiere mittels Schlingen und Fallen soll durch Aufklärung verhindert werden. Durch den Einsatz von Leoparden-Wachposten werden z. B. Dorfgemeinschaften informiert, wenn ein Leopard in der Nähe ist. Andere geeignete Schutzmaßnahmen wie z.B. das nächtliche Einsperren der Haustiere wird empfohlen.
Auch die umherstreunenden herrenlosen Hunde sind ein Problem für Leoparden (Krankheitsübertragung, Beißereien, …). Gemeinsam mit der Dorfbevölkerung sollen Strategien zur gezielten Zucht und Haltung von Haushunden erarbeitet werden.
Das Sri Lanka Leopard Projekt ist ein ganzheitliches, seit 2001 etabliertes Projekt, das Forscher, Studenten, Teeplantagenbesitzer, Behörden und die einheimische Bevölkerung mit einbezieht und alle zusammen an einen Tisch bringt.
Außerdem erstreckt es sich über die gesamte Insel und erfüllt den Anspruch auf Nachhaltigkeit und Langfristigkeit.
Unterstützen auch Sie das Überleben der seltenen Sri Lanka Leoparden und spenden Sie unter: Helfen Sie jetzt!Fragmentierte Landschaft im zentralen Hochland Sri Lankas. (vorne: Teeplantagen, mittig: Gemüseanbau, mittig auf dem Bergkamm: Eukalyptus-Plantage, rechts: natürlicher Wald (Lebensraum der Leoparden)
Foto eines Leoparden, aufgenommen von einer Kamerafalle.
Informationsmaterial zur Aufklärung der Bevölkerung
So etwas möchte man zukünftig vermeiden: Dieser Leopard war in eine für andere Tierarten vorgesehen Drahtschlinge geraten. Die Dorfbewohner holten Hilfe um das Tier zu retten. Die junge Leopardin erlag jedoch ihren schweren Verletzungen (Einschnitte der Schlinge rund um die Hüfte) bevor ein Tierarzt eintraf.
Übergabe von Schulmaterialien für den Unterricht