Himmelblauer Zwergtaggecko (Lygodactylus williamsi)
Die tagaktiven Geckos erreichen eine Körpergröße von 8,5 cm und kommen nur in Tansania im Morogoro Gebiet vor. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst 8 km². Wegen des kleinen Habitats ist diese Geckoaart durch Lebensraumzerstörung und Wilderei stark gefährdet. Für ihren gesamten Lebenszyklus sind die Himmelblauen Zwergtaggeckos auf die Pandanuspalme (Pandanus rabaiensis) angewiesen. Auf den Blättern dieser Palme finden Balz, Paarung, Beuteverhalten und Territorialverhalten statt.
Doch auch die Pandanuspalmen sind in Gefahr. Die invasive Westindische Zedrele (Cedrela odorata) verdrängt die einheimischen Pflanzen. Im Morogoro Gebiet kommt es regelmäßig zu Waldbränden. Die Zedrelen sind sehr brandresistent. Während die anderen Pflanzen beim Brand absterben, breiten sich die Zedrelen nach dem Feuer besonders gut aus und verhindern die Erholung und das Wachstum der anderen Pflanzen.
Um die Himmelblauen Zwergtaggeckos zu unterstützen, verfolgt das Projektteam verschiedene Ansätze:
Durch das Anlegen von Waldbrandschneisen wird die Ausbreitung des Feuers eingedämmt. Zweimal jährlich werden die Brandschneisen entbuscht. Es werden Brandwachtürme gebaut und Waldbrandwächter eingesetzt, um im Brandfall umgehend reagieren zu können.
Die Brandwächter übernehmen auch die Aufgabe der Anti-Wilderer-Patrouille.
Die Sprösslinge der Westindischen Zedrelen werden gerodet, um den Wuchs der Pandanuspalmen zu fördern.
Damit die Lokalbevölkerung den Arterhalt der Geckos unterstützt, sollen sie vom Schutzprojekt profitieren. Das Projekt bietet Arbeitsplätze, Ökotourismus und etabliert Maßnahmen, um den Menschen vor Ort eine Versorgung mit Lebensmitteln zu bieten. Es werden etwa Bienen für die Honigproduktion gezüchtet und eine Fischfarm etabliert.
Mit den Kampagnengeldern soll ein neues Schutzgebiet ausgewiesen und aufgebaut werden, um den Lebensraum der Geckos zu vergrößern und die durch Lebensraumfragmentierung isolierten Geckopopulationen wieder zusammenzubringen.
Der Himmelblaue Zwergtaggecko steht hier als Botschafter für den Kimboza-Wald in Tansania. Zahlreiche andere Tier- und Pflanzenarten profitieren von den Schutzmaßnahmen. Etwa Zwergchamäleons und Schwarz-weiße Stummelaffen.
